Klasse Onitsch: Mobbing-Prävention? Teamwork!

Es gibt zahlreiche Arten, das Thema Mobbing in einer Schule anzugehen. Zu verhindern, dass Kinder an unserer Schule, in unseren Klassen gemobbt werden, hat höchste Priorität. Was aber wäre das Gegenteil von diesem Worst Case? Ein gut funktionierendes Team. In einer guten Fussballmannschaft legt sich jeder für jeden ins Zeug. Fehler werden vom Nächsten ausgebügelt. Auf vergebene Torchancen reagieren die Mitspieler mit Aufmunterung. 

Diesen Ansatz nehmen Schulsozialarbeiter Raphael Jampen und Klassenlehrer Stefan Onitsch auf, um in der 5. Klasse Mobbing-Prävention zu etablieren. In regelmässigen Abständen werden Doppelstunden eingesetzt, in denen sich die Schülerinnen und Schüler mit diesem Thema und einander auseinandersetzen. 

In Gruppenarbieten, Teamspielen, Gedankenreisen und im gemeinsamen Austausch machen sich die Jugendlichen bewusst, was es heisst, sich füreinander einzusetzen. Sie erleben, wie es sein kann, wenn das Netz der Gemeinschaft einen auffängt. 

Auf einem Flipchart trägt die Klasse zusammen, wovon sie in einem gut funktionierenden Team profitieren können. "Grenzen spüren" steht etwa drauf. Johanna kommentiert: "In einem guten Team kann man auch mal doofe Sprüche machen, ohne Angst zu haben, es werde falsch verstanden." Es stellt sich heraus, dass es ein zentrales Element eines guten Miteinanders darstellt, wenn jeder des Anderen Grenzen kennt und respektiert.

Auf einem Brett hämmert jedes Klassenmitglied einen Nagel ein - angeschrieben mit derer Namen. In den kommenden Monaten verbinden sie sämtliche Nägel miteinander und setzen sich mit dem Gegenüber auseinander: Was habe ich mit dieser Person für eine Verbindung? Wo liegen deren Grenzen? Woran erkenne ich deren Gemütszustand? Daraus ergibt sich ein starkes Netz, in dem jeder Nagel - respektive jeder Schüler - eine wichtige, tragende Funktion hat. 

Mit solchen Bildern wird den Kindern vermittelt, dass Mobbing umso weniger Chancen hat sich auszubreiten, je stärker das Team miteinander verbunden ist und je besser wir einander kennen. (so)